Kreditkarten für Studenten

Die Ausgabe von Kreditkarten setzt für die heraufgebende Bank oder für das Kreditkartenunternehmen ein Mindestmaß an Kreditwürdigkeit voraus, da die Summe aller Zahlungen, welche mit der Kreditkarte geleistet werden, durch das Institut vorfinanziert wird. Erst nach Ablauf der vereinbarten Frist von 4 bis 6 Wochen wird das Referenzkonto des Kreditkartenkunden belastet.

Das Problem bei Studenten

Studenten verfügen in aller Regel über kein eigenes Einkommen. Entweder werden sie noch von den Eltern finanziert oder sie beziehen Bafög, welches meist auch nach Abschluss des Studiums wieder zurückgezahlt werden muss. Dies ist alles auf den ersten Blick nicht besonders kreditwürdig. Andererseits haben Studenten durchaus das Potential, interessante Kunden für die Kreditkartenunternehmen zu werden, da eine erfolgreich abgeschlossene Hochschulausbildung die Chancen auf eine lukrative Position in der Arbeitswelt erheblich verbessert.

Mit der Vergabe von Kreditkarten an Studenten wollen die Kreditkartenunternehmen also frühzeitig eine Kundenbindung bei potentiell interessanten Klienten aufbauen. Eine Vorauswahl hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit einer späteren Karriere lässt sich hierbei über die gewählten Fachbereiche treffen: Kreditkartenunternehmen bevorzugen anscheinend Studenten der Rechts- und Ingenieurwissenschaften oder der Betriebswirtschaftslehre gegenüber den Studenten der katholischen Theologie oder Sozialpädagogik.

Für die Kreditinstitute bleibt es nichtsdestotrotz ein Risiko, den Kreditkonsum mittelloser Studenten zu finanzieren. Die Vergabe von Kreditkarten ist in diesem Fall ein Balanceakt zwischen der frühen Kundenbindung von potentiellen Karrieren einerseits und dem Verlust verliehener Mittel andererseits. Um diesen Spagat zu entspannen, hat die Kreditwirtschaft sogenannte Einsteiger-Kreditkarten entwickelt: Hierzu gehören die Chargecard, die Debit Card und die Prepaid Card.

Was bei der Chargecard zu beachten ist

Die Chargecard ist nach außen hin eine normale Kreditkarte und mit allen Funktionen ausgestattet, welche eine Kreditkarte im Zahlungsverkehr interessant machen. Mit einer Chargecard kann sowohl international, als auch online gezahlt werden. Allerdings ist die Chargecard laut monetaro.de direkt mit einem Girokonto bei dem heraufgebenden Institut verbunden.

Der Dispositionsrahmen des Girokontos ist mit dem Kreditkartenlimit identisch, so dass kein zusätzlicher Kredit gewährt wird. In aller Regel wird das Girokonto einmal monatlich mit dem Saldo der Chargecard belastet. Ist der Kreditrahmen des Girokontos erschöpft, wird automatisch auch die Kreditkarte gesperrt.

Eine Debit Card besetzt ebenfalls alle Zahlungsverkehrsfunktionen einer Kreditkarte. Allerdings wird kein Kredit im engeren Sinne gewährt, da unmittelbar nach Inanspruchnahme der Debit Card das Referenzkonto belastet wird. Das Risiko eines Zahlungsausfalls beschränkt sich also auf die Höhe genau einer Transaktion, wobei diese auch in ihrer Höhe über den systemimmanenten Code beschränkt ist.

Eine Prepaid Card muss vor ihrer Nutzung mit Guthaben aufgefüllt werden. Im Hintergrund dieser Karte befindet sich also ein Girokonto, welches auf Guthabenbasis geführt wird. Ist dieses Guthaben erschöpft, muss erst ein neuer Geldbetrag überweisen werden, bevor die Karte wieder nutzbar ist.

Nach außen hin und für den Zahlungsverkehr trägt die Prepaid Card alle Kennzeichen einer normalen Kreditkarte. Die Prepaid Card hat aber gar nichts mehr mit einer Kreditvergabe zu tun und jegliche Verschuldungsgefahr ist hier ausgeschlossen.